Ein paar Gedanken zum Frieden

ICH HABE DIE WAHL

Tief beeindruckt legte ich den Hörer auf. Dankbarkeit durchströmte und erfüllte mein ganzes Sein. Demütig faltete ich meine Hände und flüsterte „Danke, lieber Gott!“ Ich hatte meine Tochter angerufen und sie erzählte mir, dass sie gerade eine Friedens Meditation gemacht hatte. Ausschlaggebend waren die Nachrichten, die sie hörte, die wieder einmal von den weltweiten Konflikten berichteten.

Was mich so daran berührte? Sie ergriff die Initiative nicht von Angst und Panik beherrscht zu werden oder sich auch nicht darüber aufzuregen, wie fürchterlich das doch alles sei. Nein. Sie widmete sich dem Thema Frieden auf ihre ganz eigene persönliche Art und Weise.

In sich den Frieden herzustellen, ist nicht ein Akt, der einmal gemacht wird und dann ist Friede für immer. Frieden herzustellen verlangt von mir die Bereitschaft, wie auch den Mut, mit meinen Gedanken, die andere wie auch mich selbst verurteilen und verletzen, aufzuräumen.

Ja, ich weiß, dass das bekannt ist.

Genau deswegen möchte ich dich gerne auf ein Gedankenexperiment einladen:

Es kann schriftlich oder auch einfach nur so im Kopf… (vielleicht sogar im Herzen) gemacht werden:

Widme dich der Frage:

Was bedeutet für mich das Wort FRIEDEN? Und bitte bleib ganz bei dir, was es für dich gefühlt bedeutet…

Hier ein paar Beispiele aus meiner Liste:

  • Frieden bedeutet, dass ich mich wohl fühle, ich frei von Verlangen und Widerstand bin.
  • Frieden bedeutet, im Einklang mit mir und der Welt zu sein.
  • Frieden bedeutet wertfrei die Welt wahrzunehmen.
  • Frieden bedeutet klar zu sein, klar zu fühlen, klar zu sehen, klar zu hören wie auch klar zu wissen.
  • Frieden bedeutet…

Wenn du wirklich am Frieden interessiert bist, frage dich nun:

Ist das für mich lebbar? Oder lebe ich das wirklich?

Was bleibt von dir übrig, wenn du wirklich Frieden lebst?
Kannst du dir das vorstellen? Nein oder vielleicht doch?

Hier sind meine Antworten zu meiner Liste:

Frieden bedeutet, dass ich mich wohl fühle, ich frei von Verlangen und Widerstand bin.
„Da hab ich noch einen Weg vor mir… aber mir dies vorzustellen fühlt sich für mich befreiend an. Ja, dazu bin ich bereit.“

Frieden bedeutet, im Einklang mit mir und der Welt zu sein.
„Ich schaff das schon recht oft, aber eben nicht immer…. ja, auch da bleib‘ ich dran! „

Frieden bedeutet wertfrei die Welt wahrzunehmen.
„Meine tägliche Herausforderung.“

Frieden bedeutet klar zu sein, klar zu fühlen, klar zu sehen klar zu hören wie auch klar zu wissen.
„Das sind alles Aspekte, die ich gut kenne, die ich aber nicht immer lebe. Das heißt, so stimmt das nicht ganz. Ich fühle dies sehr wohl, doch nicht immer halte ich mich daran… Das motiviert mich wieder mehr in mich hinein zu hören und den Impulsen zu folgen – ja diese nicht bewusst überschreiten.“

Frieden bedeutet….
„jede Menge ARBEIT!“

Für mich hat sich sehr schnell heraus kristallisiert, dass das Ziel Frieden oder sogar Weltfrieden zu erleben sicher eines der (nicht enttäuscht sein bitte), unrealistischsten Ziele überhaupt ist, solange wir unseren eigenen Selbsttäuschungsmechanismen unterliegen – uns für wissender, besser, gerechter oder wie auch immer anderen gegenüber fühlen und verhalten.

Wenn wir nicht beginnen, die Menschen mit ihrer Geschichte wahrzunehmen und uns nicht immer nur auf Ausschnitte stürzen, die uns bei anderen nicht passen, (um natürlich von unseren eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken) brauchen wir uns auch nicht an der Welt zu stören, die uns umgibt.

Doch so leicht mache ich es mir sicher nicht!

Für mich ein weiterer Grund, mir dieses Ziel immer und immer wieder gefühlt vorzustellen.

Dieses Ziel in mir zu beleben, im Alltag den Weg des Friedens zu gehen. Immer und immer wieder. Frieden ist für mich kein Ziel, sondern ein Weg!

Danke Chiara, du meine Tochter, dass auch du diesen Weg gehst!