Pures (er)Leben…

Die Tage werden wieder länger und die Sonnenstrahlen der letzten Tage erwärmten die Wiesen so sehr, dass ich meinen täglichen Spaziergang nun endlich wieder barfuß genießen kann… Überrascht bin ich darüber, wie weich, warm und sanft sich das Gras unter meinen Füßen anfühlt…

…und schon befinden wir uns mitten im Thema *Wohlfühl-Leben*. Wie in meinem letzten Blogbeitrag angekündigt gibt es heute die Fortsetzung dazu.

Mein übergeordnetes Ziel…

…*mich wohl zu fühlen* begleitet mich jetzt schon viele Jahre und erfüllt mein Leben.
Viele Listen, Ausrichtungen und Planungen unterstützten mich dabei dies immer mehr und immer wieder zu erleben. Wie ich ja schon erwähnte bin ich der totale Listen Freak. Ich liebe es zu planen, Listen zu schreiben, Ausrichtungen zu formulieren und vor allem liebe ich auch das genussvolle, dankbare Abhaken von den schon erreichten Zielen.
Auf das Thema effektive Zielplanung/-erreichung gehe ich jetzt nicht näher ein, da es viele äußerst begabte SpezialistInnen gibt, die sich mit genau dieser Thematik beruflich befassen. Ursula Markgraf und Karin Wess sind zwei davon, die auch mich immer wieder sehr motivieren und unterstützen.

Dranbleiben, innerer Antrieb und Bestimmung

Ich möchte mich heute dem *dranbleiben*, dem *inneren Antrieb*, der *eigenen Bestimmung* widmen, die für mich der Motor für (m)ein *Wohlfühl-Leben* sind.

Gerade wenn es um meine Selbstständigkeit geht, ist das *dranbleiben* einer der wichtigsten Punkte, um überhaupt am freien Markt bestehen zu können. Im Laufe der Jahre durfte ich diesbezüglich viele Erkenntnisse sammeln, die durch Versuch und Irrtum geprägt waren.

Da ich aus einer Künstler/Lehrer Familie stamme, ging ich auch ziemlich unbedarft an diese Herausforderung heran. Verkaufen wollte ich eigentlich nie so richtig. Ich dachte, dass die Menschen automatisch meine Unterstützung und Hilfestellungen annehmen würden. Verkaufen fiel mir unheimlich schwer.

Ich erinnere mich noch daran, dass ich für meine erste Homepage, die von zwei Wiener Multimedia Künstlern im Jahre 1995 entwickelt wurde, aufgefordert wurde mich zu präsentieren, mein Profil der Welt zu zeigen. Nichts lag mir ferner als das. Die Sache in den Vordergrund zu stellen war mein wichtigster Wunsch. „Es geht doch nicht um mich sondern um die Fähigkeiten, die in den Leuten verborgen sind…“, waren meine Argumente um ja nicht als Gesicht für mein Produkt auf der Homepage vorkommen zu müsse.

Aber Dinge verkaufen sich eben nicht gut, wenn sie nicht sichtbar gemacht werden. Das weiß heute jeder und auch ich habe es nach einiger Zeit verstanden. Oft war ich ziemlich demotiviert, wollte aufhören, machte längere Pausen, was möglich war, da ich vor und anfangs auch während meiner Selbstständigkeit als Lehrerin arbeitete. Ich spürte immer wieder welchen Druck dieses Ziel, für die Menschen da zu sein in mir verursachte.

Ich fühlte mich verantwortlich, jeden in sein Glück zu führen. Oft klappte es, manchmal auch nicht. Wenn es klappte war meine Haltung so, dass dies ja nichts mit mir zu tun hatte und jeder es selbst schaffte. Wenn es nicht klappte fühlte ich mich verantwortlich, als Versager und was auch immer mir dazu noch abwertendes für meine Person einfiel.  Natürlich beharrte ich immer auf die Eigenveratwortung und auf die Vollkommenheit die in jedem innewohnte. Es kostete mich so einiges an Kraft diese Ideen zu leben und aufrecht zu halten.

Ich gebe auf…

Da hatte ich doch irgendetwas übersehen. Es war ein gutes Ziel, ein ehrenwertes Ziel anderen zu helfen, für andere da zu sein. Oft – sehr oft ohne jeglichen Ausgleich. Einfach so. Egal ob mitten in der Nacht oder schon frühmorgens, wenn es noch dunkel war. Meine Energie floss in den Keller und mein Ziel von meiner Selbstständigkeit jemals leben zu können auch. Im Jahre 2000 beschloss ich die Selbstständigkeit an den Nagel zu hängen. Ich unterrichtete, hatte meine freien Wochenenden und entspannte Ferien. Doch dieses vermeintlich angenehme Leben erfüllte mich nicht.

Berufung und ein weiterer Plan…

Immer wieder kam dieses große Verlangen meinen Weg zu gehen, mit Menschen auf einer anderen Ebene zu arbeiten, in mein Bewusstsein. Das war meine BeRUFung. Dem kam ich nicht mehr aus. Also ging ich die ganz Sache anders an.

Mein Ziel lautete, die Menschen dabei zu unterstützen in ihre Kraft zu kommen, ihr innerstes Potenzial zu leben und dieses auch der Welt zu zeigen.

Der kleine Unterschied!

Ich hatte meine eigene Zielplanung genau unter die Lupe genommen und verfolgte tagtäglich meine Listen. Es gab einen gravierenden Unterschied zu früher.

Ich arbeitete nicht mehr für andere sondern für mich, weil es mich befreite, weil ich mich damit gut fühlte. Ich arbeitete um mich in meinem eigenen Leben zu unterstützen und wohl zu fühlen, für meinen eigenen inneren Frieden.

Die Vollkommenheit des Seins durfte ich in mir spüren und begann diese auch in jedem anderen zu sehen, wahrzunehmen und zu fühlen. Ich sah nicht mehr nur das, was bei den Menschen nicht funktionierte, ich sah und spürte deren Vollkommenheit, deren Fähigkeiten und Potenziale.

Es war ein anderer Blick der sich mir eröffnete und der mich von jeglichem Druck befreite. Ich hatte meinen inneren Antrieb gefunden, inneren Frieden in mir zu erschaffen, der genau damit zu tun hatte für andere da zu sein, sie zu unterstützen und zu begleiten, weil es mir gut tat und mich erfüllte.

DER ENTSCHLUSS

Ich beobachtete meine Gedanken in der Meditation, und fasste ganz bewusst den Entschluss, Gedanken die mich schwächten, die einfach so da waren, nicht mehr zu nähren. Mich aber auszurichten auf die Ideen und Gedanken, die mich in meinem Sein stärkten und unterstützten. Die größte Moitvation bei diesem Entschluss waren meine Klienten für mich. Wenn ich es nicht schaffte dieses Gedankenkarusell von alten, gut trainierten aber dennoch schwächenden Gedanken zu stoppen, wie soll das dann bei anderen funktionieren…

Meine Gefühle waren der Schlüssel zu mir selbst, ganz bewusst widmete ich mich dem was ich fühlte, ohne es in Worte zu kleiden. Oft war es tränenreich, oft war es Herz erwärmend – aber immer war es einfach das, was es war, ein Erleben meiner Selbst, welches sich immer mehr begann der Welt zu zeigen.

Und heute? Ja, heute bin ich noch immer dran, plane, entwickle und forsche, fühle, weine und  lache, begleite meine Klienten aus tiefstem Herzen, und blühe auf in meinem Sein und Tun.